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02. April 2024 15:50:33

Vorträge 2015 - 2. Halbjahr

Freitag, 4 Dezember 2015 - Achtung Beginn bereits 18:30 Uhr

Herr Dr. Ekkehard Kloehn, Ratzeburg

"Purgatoria und Paradise bei Dante"

Der Göttlichen Komödie zweiter und dritter Teil

Mit seinen Höllenvisionen im ersten Teil hat Dante Alighieri packende  Bilder  von Menschen gezeichnet, die sich in ihre eigenen Finsternisse verrannt haben.

Nachdem sich der Dichter aus der Düsternis des Infernos losgerissen hat,  begleiten wir ihn bei seinem erlebnisreichen Aufstieg auf den steilen Läuterungsberg.  Hier begegnen wir den Kräften,  die  Menschen aktivieren können, wenn sie sich ändern und an sich arbeiten wollen.

Und schließlich nimmt Dante uns mit auf seinem beglückenden Höhenflug über die Planetenbahnen und Galaxienhaufen hinaus ins himmlische Paradies. Selbst der Atheist, der sich den Kosmos nur diesseitig vorstellt, wird dabei eine Menge zu sehen und hören bekommen, was ihn nachdenklich werden lassen kann.

Dr. Ekkehard Kloehn, Publizist, pensionierter Studienleiter und leidenschaftlicher Danteleser,  demonstriert in seinem Vortrag durch Rezitation wichtiger Textstellen, durch eindrucksvolle Bildpräsentationen und verständliche Interpretationen die ganze Lebendigkeit des mittelalterlichen Werkes.

anschließend Weihnachtsfeier

 

Saal der Volkshochschule Kassel, Wilhelmshöher Allee 21

Freier Eintritt, Spende erwünscht!


 

Freitag, 20. November 2015 - 19 Uhr

Herr Dr. Wolfgang Schepers, Düsseldorf

"Design Italiano - eine Erfolgsgeschichte"

Eine Geschichte des Produktdesign ohne den Beitrag Italiens ist und bleibt undenkbar. Spätestens seit den 1950er Jahren setzten italienische Gestalter und Firmen nachhaltige Maßstäbe, die in vielen anderen Länder rezipiert wurden.

Bis heute sind handwerkliche Traditionen inhabergeführter Unternehmen, Zeitschriften, die von Designern selbst gegründet oder redaktionell verantwortet werden, aber auch einschlägige Ausstellungen und Messen - wie die Triennalen oder die Mailänder Möbelmessen - Garanten des Erfolgs.

Phantasie, Innovationskraft und Erfindungsreichtum der zumeist als Architekten ausgebildeten Designer trugen ihren Teil zur Erfolgsgeschichte bei.

Der reich illustrierte Vortrag spannt den Bogen von der unmittelbaren Nachkriegszeit bis in unsere Tage.

Vorgestellt werden u.a. Designer wie Gio Ponti, oe Colombo, Ettore Sottsass, Alessandro Mendini und Enzo Mari, sowie Gruppen wie Memphis und Alchimia,  aber auch Firmen wie Olivetti, Alessi und Danese.

Wolfgang Schepers ist studierter und promovierter Kunsthistoriker mit den Nebenfächern Philosophie, Soziologie und Archäologie.

Nach verschiedenen Ausstellungen zum Neuen Design, besonders aus Italien, konzipierte und organisierte  er vor seinem Wechsel als Museumsdirektor nach Hannover zuletzt die Ausstellung „’68 – Design und Alltagskultur zwischen Konsum und Konflikt“.

In Hannover startete er zur Expo 2000 mit der Ausstellung „Das Jahrhundert des Design“, die auch die visionären Arbeiten deutscher Design-Hochschulen vorstellte.

In den 1990er Jahren - und wieder seit 2014 - lehrte er zudem an der Fachhochschule Düsseldorf mit den Gebieten Designgeschichte, Designtheorie und Kunstgeschichte.

 


 Freitag, 7. November 2015 - 11 Uhr

"60 Jahre Anwerbeabkommen mit Italien"

60 Jahre ist es mittlerweile her, dass am 20. Dezember 1955 in Rom die Bundesrepublik mit Italien ein Anwerbeabkommen schloss. Die Wirtschaft im Wirtschaftswunderland brummte, die Arbeitskräfte wurden knapp. Ohne die vor allem für handwerkliche Arbeit dringend benötigten "Gastarbeiter" wäre der Wirtschaftsmotor schnell ins Stottern geraten.

Insgesamt kamen ca. vier Millionen Italiener nach Deutschland, arbeiteten einige Jahre in Deutschland und kehrten dann wieder nach Italien zurück. Heute gibt es noch rd. 500.000 Einwohner in  Deutschland  mit italienischem Migrationshintergrund.

Auch nach Kassel kam eine große Schar. Zwar kamen sie um zu arbeiten, aber sie brachten auch ihre Lebensart und Lebensfreude mit. Wir lernten Pasta zu essen und lieben auch heute noch eine gute Pizza. Inzwischen leben die zweite und dritte Generation bei uns, viele haben die deutsche Staatsangehörigkeit.

Zusammen mit dem Verein „Freunde des Stadtmuseums Kassel e.V.“ und der Volkshochschule Kassel wollen wir in einer eintägigen Sonderveranstaltung  an dieses Ereignis erinnern, das uns so nachhaltig geprägt hat.

Am Samstag vormittag werden wir zunächst geschichtlich in das Thema durch einen Kurzvortrag von Herrn Dr. Berlinghoff, Institut für Migrationsforschung Uni Osnabrück, eingeführt.

Es folgt eine Podiumsdiskussion mit interessanten Persönlichkeiten, die u.a. auch aus ihrer Sicht und ihrem Erleben die 60 Jahre beleuchten.

"Venessia-Stadt im Wasser"

Am späten Nachmittag können Sie sich auf eine außergewöhnliche Aufführung freuen. „Venessia- Stadt im Wasser“ fügt in einer sensiblen und gut durchdachten Zusammenstellung Musik, Gedichte und Bilder in eine Rahmenhandlung, die verschiedene Facetten Venedigs beleuchtet, zusammen. Gesang und Instrument, Wort, Ton und Bild sind die einzelnen Gestaltungselemente, die sich  zu einem modernen Gesamtwerk verbinden.

Antike italienische Arien und venezianische Lieder gehen über in moderne Klaviersoli, alte Poesie und Prosa kontrastieren mit Lyrik der Gegenwart. Künstlerische Fotografien  eröffnen einen sinnlichen Dialog mit der Stille, mit der Fortbewegung auf dem Wasser, mit der Spiegelung von Farben, Formen und Licht. Alles ist eingebunden in die Geschichte von einer jungen Frau und einem Reisenden, der Venedig zum ersten Mal betritt und von deren Schönheit -der Frau und der Stadt- ergriffen ist.

Und anschließend gibt`s pizza e pasta, vino e bierra…ganz wie in den Anfängen, als die ersten Italiener kamen und uns ihre Lebensart mitbrachten. Im Foyer des Landkreises (neben Grimm`s Bistro) wollen wir uns dieser Zeit mit entsprechenden italienischen und deutschen Schlagern erinnern.

18.00 Uhr : „Venessia-Stadt im Wasser“, eine Liebeserklärung an Venedig

20.00 Uhr :  Beisammensein mit Pasta und Vino sowie Schlagern der damaligen Zeit

 


Freitag, 9. Oktober 2015, Beginn 19:00 Uhr

Frau Dr. Angelika Dierichs, Bonn

"Pompeji kennen lernen oder wieder sehen - Lebendige Bilder einer toten Stadt"

Pompeji starb durch den Vesuvausbruch im Jahr 79 n. Chr. und wurde seit 1860 mittels systematischer Grabungen wiedergefunden. Zur Zeit kommen jährlich etwa zwei Millionen Besucher in die bekannte Ruinenstadt.

Entdecken Sie mit der Referentin, die in zahlreichen Artikeln (Zeitschrift ANTIKE WELT) über Reiseziele rund ums Mittelmeer gezeigt hat, wie faszinierend Ausflüge ins Altertum sein können. Genießen Sie „spannende“ Ausgrabungen in Pompeji und hören Sie vom Alltag der Menschen, die in der einstigen Hafenstadt lebten.


Freitag, 25. September 2015, Beginn 19:00 Uhr

Herr Prof. Dr.-Ing. Helmut Winkler, Vellmar 

"Faszination der oberitalienischen Seen" 

-  Geografie/Geologie – Natur - Geschichte – Land und Leute – Tourismus

Ausgehend von den literarisch gut aufgearbeiteten Bildungsreisen Landgraf Karls, Goethes und Herders werden Bilder zu neueren Reisen an die oberitalienischen Seen gezeigt, wobei die speziellen Beziehungen zu Nordhessen und Kassel eine Rolle spielen.

Die Besonderheiten und Schönheiten der Seen sowie wichtige Ereignisse der Geschichte ihrer Anrainergemeinden und –städte nehmen breiteren Raum ein.

Geologisch und geografisch bilden die Seen seit der letzten Eiszeit vor 20000 Jahren eine einzigartige Landschaft, die durch hohe schneebedeckte Berge, tiefe Täler und lebendiges Wasser in Flüssen, Bächen und in den Seen gekennzeichnet ist. Allein die Schönheit dieser Natur hat schon viele Reisende betört und die Region zu einer der beliebtesten Reiseziele Europas gemacht. Besonders reizvoll sind die Blicke von den Seen auf die Berge sowie die von den Bergen auf die Seen.

Die Flora ist bereits mediterran und entzückt vor allem Besucher aus dem kühleren Norden. Die Blumen- und Blütenpracht der Gärten rund um die zahlreichen zauberhaften Villen ist legendär, worauf schon das Lied der Mignon Bezug nimmt: „Kennst Du das Land, wo die Zitronen blüh`n?“

Die verkehrsmäßige Erschließung stellte große Anforderungen an Strassen- und Seilbahn- und Eisenbahnbauer. Die Randstrassen der Seen, die Trassen der alten Militärstrassen und die Eisenbahnen selbst sind für Reisende bereits ein besonderes Erlebnis.

Die Anwohner in den Orten um die Seen lebten (und leben teilweise auch heute noch) vom Fischfang sowie vom Oliven-, Limonen- und Weinanbau. Im Zeitalter der Industrialisierung hatten viele der Gemeinden um die Seen eine Blütezeit, die etwa mit den 30er Jahren endete. Heute ist der Tourismus Haupteinnahmequelle. Die deutsche Reisewelle in den 50er und 60er Jahren erfasste auch die Region der oberitalienischen Seen, allen voran den „deutschesten“ aller Seen, den Gardasee. Hotelgäste, Rad- und Motorradwanderer schätzen die Touren um die Seen. Surfer, Segler und Motorbootfahrer erfreuen sich an den zahlreichen Möglichkeiten zum Befahren der Seen.

Die reiche Geschichte wurde von den großen Städten im Norden (Venedig, Verona) sowie von der großen Metropole der Lombardei (Mailand*), der wirtschaftlich stärksten Region Italiens, bestimmt. Die Entwicklung der größeren Gemeinden an den Seen hatte aber auch eigene Wurzeln, so wie die Entwicklung von Como zur Seidenstadt oder die Bedeutung des Warenverkehrs über den Hafen von Riva del Garda.

Deutsche Urlauber schätzen neben dem angenehmen Klima vor allem die Gastfreundschaft der Einwohner und die Mischung aus „dolce far niente“ und nördlicher Ordnung sowie das gute Essen und Trinken.

Am Schluss des Vortrages werden „Zehn Glanzlichter“ der oberitalienischen Seen gezeigt, die besonders deutlich machen, dass sich eine Reise dorthin auf jeden Fall lohnt.